Budget- und Liquiditätsplanung – Flexibilität ist gefragt

Betriebskosten als Schlüsselfaktor
Aufgrund der heutigen Ausgangslage ist eine Planung recht schwierig. Noch ist unklar, wie sich die Pandemie kurz- und mittelfristig entwickelt. Deshalb ist es empfehlenswert, sowohl ein Budget «optimistisch» wie auch ein Budget «pessimistisch» zu erarbeiten, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Erfolg liegt darin, ob der Unternehmer die Betriebskosten im Griff hat. Natürlich kommt der Personalplanung dabei die grösste Bedeutung zu. Aber auch bei den übrigen Positionen ist immer wieder Einsparungspotenzial vorhanden, denn die Krise ist eine Chance, das Geschäftsmodell, den Personalbestand sowie sämtliche Betriebskosten zu hinterfragen.
So sollten beispielsweise folgende Fragen geklärt werden:
- Sind die Prämien für die Versicherungen marktkonform?
- Können die Strom- und Heizkosten reduziert werden?
- Sind die geplanten Werbeaktivitäten wirklich nützlich?
- Können die Zinskosten gesenkt werden (z.B. Reduktion Kontokorrentkredit durch Erhöhung der Hypothek)?
- Sind die Räumlichkeiten immer noch passend? Können Teile einer unternutzten Liegenschaft weitervermietet werden?
Sorgfältige Liquiditätsplanung
Zahlreiche Unternehmer konnten sich dank dem COVID-19-Überbrückungskredit trotz Umsatzeinbussen über Wasser halten. Von der Krise weniger betroffene Unternehmen profitierten ebenfalls und stehen in Sachen Liquidität sogar besser da als vor der Krise. Aber Vorsicht: Einerseits verbietet dieser Kredit Dividendenausschüttungen oder Neuinvestitionen, andererseits muss er in den nächsten fünf bis sieben Jahren zurückbezahlt werden.
Deshalb sind die Unternehmer gut beraten, sich bereits heute Gedanken über die Rückführung dieses Kredits zu machen.
Meistens bestehen noch andere Schulden, die ebenfalls zurückbezahlt werden müssen. Dies erfolgt üblicherweise durch die erarbeiteten Mittel. Aber auch durch den Verkauf von Aktiven können Mittel für den Schuldendienst freigesetzt werden. Daher ist zu prüfen, ob nicht betriebsnotwendige Aktiven veräussert werden können. Eine aktive Debitorenbewirtschaftung ist ebenfalls hilfreich und vermindert zugleich das Ausfallrisiko.