Man muss Menschen mögen – Unternehmer-Apéro in Schwyz
Roland Cavelti, Leiter Treuhand Schwyz, begrüsste die Gäste um 17:00 Uhr mit einer kurzen Ansprache. Nach einem Kurzfilm über Adolf Ogi übergab er ihm das Wort.
Adolf Ogi erzählte sein Leben aus seiner ureigenen Perspektive und unterteilte es in fünf Lebensabschnitte: Als erstes war er zwei Jahre Präsident des Verkehrsvereins Meiringen-Hasliberg, dann während 17 Jahren im schweizerischen Skiverband, sieben Jahre Generaldirektor von Intersport Schweiz, 21 Jahre in der Politik und schliesslich sieben Jahre lang in der UNO. Er schilderte, wie ihn seine Eltern geprägt hatten und das Militär seine Universität war.
Sein 4-M-Prinzip basiert auf den Menschen
In einem ersten Teil erklärte Adolf Ogi seine Prinzipien, die seiner Meinung nach wichtig für seinen Vorwärtsgang waren. «Man muss Menschen mögen», legte er den anwesenden Personen nahe, und zwar über geografische, politische, sprachliche und religiöse Grenzen hinaus. Der Titel «Auftrag erfüllen» seines zweiten Punkts traf es militärisch präzise: Der frühere Bundesrat übernahm das Dossier «Bahn 2000» mit einem Auftragsvolumen von 7 Milliarden Franken und 8'000 Einsprachen gegen den Bahnausbau, die Neat mit Lötschberg und Gotthard stiess er für 18 Milliarden Franken an.
Schliesslich trug unser Referent noch einige Beispiele vor, wie wichtig es ist, «das richtige Zeitfenster» zu finden und zu nutzen. Das ist ihm bei der Neat gelungen, als das Volk dem Gotthard und Lötschberg mit 63% zugestimmt haben. Im Umkehrschluss ist er überzeugt, dass das Projekt Europäische Union abgefahren ist. Es würde heute, so mutmasst Ogi, mit gegen 80% verworfen werden.
Während der erste Teil seines frei vorgetragenen Referats noch etwas militärisch daherkam, kam Alt Bundesrat Ogi mit den Schilderungen von Begegnungen mit bekannten Staatslenkern so richtig in Fahrt – und brachte manche Lacher auf seine Seite. Mit dem störrischen, belgischen Verkehrsminister, der am Gotthard lieber Strassen als eine Bahn gehabt hätte, flog er nahe an die Eigernordwand und liess ihn erkennen, dass die Schweiz eben eine spezielle Topografie habe. Mit Bill Clinton «soff» er im Dienste der Schweiz und baute dadurch eine persönliche Beziehung auf – genau gleich wie mit dem französischen Präsident Mitterrand, der Ogis Eltern in Kandersteg besuchte. Diese persönlichen Beziehungen zu wichtigen Personen fehle ihm in der heutigen Politik. Auch deshalb sei die Schweiz an den Rand gedrängt.
Beim anschliessenden Apéro fanden interessante Gespräche statt und der Anlass war ein voller Erfolg.
Quelle: Der Text basiert auf einem Artikel des «Bote der Urschweiz».